Grußwort

Jedes Jahr erkranken etwa 44.000 Menschen in Österreich an Krebs. Aktuell leben hierzulande rund 400.000 Personen mit einer Krebsdiagnose – und die Zahl der Krebsneuerkrankungen wird in den kommenden Jahren aufgrund des steigenden Anteils älterer Menschen weiter zunehmen. Krebs ist die zweithäufigste Todesursache in Österreich. Wir wissen aber auch, dass die Überlebenschancen steigen und zu den höchsten in Europa zählen. Die Fortschritte in der Diagnostik, in der Pharmakologie sowie in der operativen und strahlentherapeutischen Behandlung onkologischer Erkrankungen spiegeln sich in den Daten der Krebsstatistik wider.

Der Österreichische Krebsreport führt heuer zum bereits dritten Mal aktuelle Erkenntnisse aus den Bereichen Epidemiologie, Prävention und Früherkennung sowie der Versorgung von Krebspatient:innen zusammen und zeigt den Forschungsbedarf und die Herausforderungen der Krebsforschung auf – mit dem Ziel, die Vorsorge zu stärken, frühzeitige Diagnosen zu fördern und die Infrastruktur für die Versorgung der Erkrankten richtig zu dimensionieren. Die Datenbasis für die Beobachtung und Analyse des Krebsgeschehens in Österreich, für die Evaluation gesundheitspolitischer Maßnahmen, aber auch für weitere Forschung liefert das Österreichische Nationale Krebsregister der Statistik Austria. Das Register erfasst seit etwa 40 Jahren auf gesetzlicher Grundlage für ganz Österreich Daten zu Krebserkrankungen, auf deren Basis jährlich die Krebsstatistik erstellt und der Öffentlichkeit

zur Verfügung gestellt wird. Die Anzahl der Krebsneudiagnosen, der Überlebenswahrscheinlichkeiten nach einer Krebsdiagnose sowie die Zahl der aktuell von einer Krebserkrankung betroffenen Personen lassen sich in der Krebsstatistik in einer Zeitreihe darstellen und nach tumorspezifischen und demografischen Merkmalen gliedern. Die Daten sind damit nicht nur national von großer Bedeutung, sondern auch ein Beitrag Österreichs zu einschlägigen internationalen wissenschaftlichen Studien.

So wie die Versorgung von Krebs­patient:innen ein multiprofessionelles Team benötigt, sind auch die Erstellung und die Auswertung der Krebsstatistik Teamarbeit. Es braucht nicht nur die Expertise von Statistik Austria bei der Registerführung und der Erstellung wissenschaftlich hochwertiger Statistiken und Analysen, sondern auch Strukturen in den Spitälern, die die Datenlieferung ermöglichen und vereinfachen – Stichwort Digitalisierung und Interoperabilität –, sowie auch Menschen, die die Krebsfälle präzise dokumentieren. Ihnen möchten wir an dieser Stelle herzlich für ihren Beitrag zur Qualität des Krebsregisters und damit auch zur österreichischen Krebsstatistik danken.

Prof. Dr. Tobias Thomas
Generaldirektor von 
Statistik Austria