In Österreich hat die Krebsforschung eine lange Tradition. Bereits zu Beginn des vorigen Jahrhunderts wurde der große Bedarf an einer Betreuung von KrebspatientInnen bzw. von Krebstherapie erkannt. Dies führte 1910 zur Gründung der „Österreichischen Gesellschaft für Erforschung und Bekämpfung der Krebskrankheit“ (heute Österreichische Krebshilfe) unter dem Allerhöchsten Protektorate seiner Majestät des Kaisers Franz Josef I. Zwei Weltkriege haben diese ersten Bestrebungen zur Krebsbekämpfung unterbrochen.
Bereits im Jahr 1953 wurde das Österreichische Krebsforschungsinstitut von der Österreichischen Krebsgesellschaft gegründet. Das nunmehrige Institut für Krebsforschung (IKF) der Medizinischen Universität befindet sich noch immer in Wien in einem Teil des Gründungsbauwerkes. Damals wie heute hat Krebsforschung das Ziel, neue Erkenntnisse zur Krebsentstehung und Progression, zu Risikofaktoren und Prävention bzw. zur Verbesserung von Methoden zur Diagnostik und Therapie beizutragen. Forschung hilft, kontinuierlich Heilungsraten bei Krebserkrankungen zu verbessern.
In Österreich wird von verschiedensten Institutionen (Institute, Kliniken und Krankenanstalten) erfolgreich Krebsforschung betrieben. Kooperationen bei Programmen auf nationaler Ebene, aber auch mit internationalen Forschungseinrichtungen sichern Fortschritte im Kampf gegen Krebs.
Forschungsarbeit beginnt mit einer Fragestellung/Hypothese, die dann durch Experimente mittels spezifischer Modelle (z.B. Zellkulturen) oder klinischer Studien beantwortet werden soll. Daraus entwickelt man ein Projekt, wobei in einem Protokoll festgehalten wird, welche Schritte und Kontrollen diese Forschungsarbeit beinhalten wird. Bei Abschluss dieser Versuche werden die generierten Daten einer Analyse (Statistik) unterzogen. Diese Studien können Fragestellungen aus Grundlagenforschung, aber auch zu diagnostischen und therapeutischen Ansätzen beantworten. In klinischen Studien werden neue Therapeutika auf Sicherheit und Wirksamkeit untersucht. Klinische Prüfungen erfolgen in verschiedenen Phasen (I–IV) und haben eine Zulassung einer neuen Therapie durch die Behörden zum Ziel.
WissenschaftlerInnen müssen/wollen ihre Forschungsergebnisse dokumentieren bzw. dem Fachpublikum/der Fachwelt bekanntgeben. Vorträge bei wissenschaftlichen Veranstaltungen oder Publikationen in Fachzeitschriften oder Fachwerken bieten derartige Möglichkeiten. Für beide gelten strenge Regeln und entsprechende Auswahlkriterien, die durch ExpertInnengremien des jeweiligen Fachbereiches festgelegt werden.
Wissenschaftliche Arbeiten werden nach positiver Beurteilung in einem Peer-Review-Verfahren (Verfahren zur Qualitätssicherung einer wissenschaftlichen Arbeit durch unabhängige Gutachter) zur Publikation in Fachjournalen angenommen. Der Impact-Faktor (IF) ist eine errechnete Zahl zur Bewertung von Fachzeitschriften, die wiedergibt, wie häufig Artikel im Durchschnitt pro Jahr zitiert wurden. Der Impact-Faktor wird jährlich berechnet und veröffentlicht. Grundlage für die Berechnung ist die Datenbank Web of Science, in der eine Vielzahl wissenschaftlicher Zeitschriften indexiert sind. Das Web of Science ist eine Rechercheoberfläche, die eine Analyse verschiedener Literatur- und Zitationsdatenbanken nach relevanter wissenschaftlicher Literatur ermöglicht.
Armin Gerger, Michael Micksche
… zu wissenschaftlichen Arbeiten, die ForscherInnen mit österreichischer Affiliation in onkologischen Fachjournalen im Jahr 2020 publiziert haben:
… zu wissenschaftlichen Arbeiten, die österreichische KrebsforscherInnen in nicht spezifisch onkologisch gelisteten Fachjournalen (z.B. Mikrobiologie, Zellbiologie, Pharmakologie) im Jahr 2020 publiziert haben: